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Am Aschermittwoch ...

… geht es erst los: mit der ersten von sieben Andachten, die an die Fastenaktion der evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“ angelehnt sind.
Jedes Jahr dreht sich bei dieser Aktion alles um ein anderes Thema. Aber jedes Mal geht es um den Versuch ohne etwas auszukommen und zu entdecken, was sich dadurch verändert.
Im Zentrum der sieben Andachten stehen jeweils ein Bibel- und ein Impulstext, zu denen die Teilnehmenden ihre Gedanken austauschen können.

Nehmen Sie sich eine Auszeit!

In manchen Sportarten sehen die Regeln eine sogenannte „Auszeit“ vor:
Wenn ein Trainer entdeckt, dass sich in das Spiel seiner Mannschaft Fehler und Nachlässigkeiten einschleichen; wenn er sieht, dass seine Spielerinnen oder Spieler die Übersicht verlieren, verkrampft und planlos agieren und keinen überzeugenden Spielzug mehr zuwege bringen; wenn er den Eindruck gewinnt, dass die innere Einstellung seines Teams nicht mehr stimmt; wenn er spürt, dass das Spiel kraftlos wird und einzelne Akteure völlig ausgepumpt sind – dann nimmt er für sich und seine Mannschaft die „Auszeit“: Das Spiel wird unterbrochen, und er hat die Möglichkeit, auf bestimmte Fehler aufmerksam zu machen, die vereinbarte Taktik noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, gegebenenfalls den Spielaufbau zu verändern und Aufgaben neu zu verteilen, sein Team wieder zu motivieren.

„Auszeit“, heilsame Unterbrechung, Chance zu neuer Konzentration und Motivation – das will auch die Fastenzeit sein:
Zeit zum Atemholen für alle, die leer und ausgebrannt durchs Leben hetzen und wieder "auftanken" müssen.
Denkpause für alle, die ihre innere Einstellung überprüfen wollen, die neu nach ihrer Mitte suchen und auf ihrem Glaubensweg einen Schritt vorwärts kommen möchten.
Einschnitt für alle, die den roten Faden verloren haben, die in Alltagstrott, Routine und Verbissenheit hineingeraten sind, und deren Lebensfreude auf der Strecke geblieben ist.
Neuanfang für alle, die Fehler und Nachlässigkeiten korrigieren wollen, die sich von unnötig mitgeschlepptem Ballast befreien möchten.

Wir brauchen solche Auszeiten, damit es uns nicht geht wie dem erschöpften Holzfäller, der Zeit und Kraft verschwendete, weil er mit einer stumpfen Axt zu Werke ging, und der – darauf aufmerksam gemacht – entgegnete, er habe keine Zeit, um die Axt zu schärfen.
Wir brauchen solche Auszeiten, um unsere oft überreizten und deshalb abgestumpften Sinne wieder zu schärfen und zu öffnen – für die leisen Töne und die unscheinbaren Dinge - für die Dinge, die uns zum Staunen bringen und zu einem wacheren und einfacheren Leben hinführen.

Darum ist es gut, dass eine solche Auszeit im Ablauf des Kirchenjahres ihren festen Platz hat.

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